Aus der Zeit gefallen...

Shownotes

Es gab sie nicht mehr, sie stand einfach still und alles andere um mich herum stand auch still. Sie wurde zu einem Raum, der um mich herum entstand, ähnlich wohl wie ein Vakuum, ein Nichts, in dem doch alles war. Augenblicklich schien alles eins, gleich und ganz zu sein. Alles war völlig in Ordnung. Ein Augenblick der Liebe, sagen manche, ein Augenblick der Zeitlosigkeit für mich. Eine Zeitlosigkeit, die sich der Liebe, so wie wir sie kennen, empfinden und suchen, entzieht und sich als etwas Flüchtig Fluresszierendes offenbart, und den Eindruck in die Unendlichkeit der Zeit, hinterlässt. Nach diesem Ereignis war mein Leben ein anderes. Doch dazu ein andermal mehr.

Häufig werden wir von Teilnehmenden nach oder während der Schweigekurse und Meditation-Workshops gefragt werden, wie es denn sein könne, dass ihnen das Zeitgefühl abhandengekommen sei? Sie berichten, dass Sie nicht mehr wüssten, wie lange Sie bei uns sind oder waren, sodass es Stunden, Tage oder gar Wochen sein könnten, und dass es nicht mehr wichtig sei, ob es Sommer, Winter, Herbst oder Frühling wäre, Tag oder Nacht, Sonne oder Regen: Alles wäre irgendwie gleich bedeutend und zugleich auch unbedeutend. Und auch noch einige Zeit lang nach dem Kurs, hätten Sie es mit dieser Zeitlosigkeit zu tun. Sie würden bemerken, dass das sonst so im Vordergrund stehende Gedankenkarussell sich in den Hintergrund schieben würde. Zwar würden Sie die Gedanken bemerken, doch sie wären nicht besitzergreifend. Genau so verhielte es sich auch mit Alltagsproblemen und Ängsten: Alles wäre da und doch nicht so allumfassend präsent. Wir besprechen dann mit ihnen das Phänomen der Angst und was die Zeit und unser Gefühl von Zeit, damit zu tun haben könnten.

Ich versuche nun einmal aus der Erinnerung an diese Gesprächsrunden diesem Thema und meine Gedanken dazu, in eine Form zubringen, die Ihnen das Prinzip der Zeit, aus der Sicht des Bewusstseins, vielleicht ein klein wenig näher bringen kann.

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